Freitag, 31. März 2017

lange Heimreise

Der Taxifahrer in Kuta hatte glaube auch vor, mich zu betrügen. Er fuhr um tausend Ecken, und das Taxameter war bald beim dreifachen Preis angekommen, der mir im Hotel genannt wurde.
Englisch gab der Fahrer vor, nicht zu verstehen.
Kurz vor dem Flughafen habe ich demonstrativ alle Hinweisschilder mit Telefonnummer im Auto fotografiert, zuletzt an meiner weit geöffneten Tür. Ohne Diskussion verlangte er den regulären Preis. Man kann es ja versuchen.

Die Lounge in Denpasar ist relativ klein, das Angebot auch. Mit dem Nachfüllen hat es hier keiner eilig. Die Touristen machen es sich bequem. Sie stellen ungeniert ihre Füße auf die Polster, ohne und viele auch gleich mit den Schuhen. Man will es sich ja nur ein bisschen gemütlich machen.

Singapur Airlines ist gut wie immer. Auch hier wird gespart, aber nicht an Freundlichkeit und Service.
Ein Täschchen gibt es jetzt nicht mehr. 1 Paar Socken, Augenklappe und Schlappen bekommt man in die Hand gedrückt. Auf Nachfrage gibt es Ohrstöpsel, aber kein Tübchen Feuchtigkeitscreme mehr. Im WC gibt es Handlotion und wenn man rechtzeitig kommt auch Zahnbürsten, einen Kamm und Rasierer. Gut zu wissen, man kann sich ja was mitbringen. Das meiste ist wahrscheinlich früher sowieso im Müll gelandet.

Die Besatzung ist rührend bemüht, nicht mal ein kleines Täschchen darf ich selbst in die obere Klappe legen.
Die riesigen Plätze sind nur zur Hälfte belegt. Ich komme mir fast vor wie auf einem Sofa.
Die Liegeposition muss von der Stewardess extra hergerichtet werden und ist tatsächlich total flach, ohne jeglichen Knick. Vielleicht deshalb habe ich einige Stunden schlafen können, was bei einem langen Nachtflug angenehm ist.

In Istanbul erschlägt mich geradezu die Menschenmasse, die in Schlangenlinien zur Gepäckkontrolle geführt wird. Ich habe Glück und darf in die kurze Reihe für BC und kann mich in das Gewusele stürzen.
Dem allerdings will ich ganz schnell entfliehen, es ist mir viel zu voll und zu unübersichtlich.

Aber jetzt bin ich erst einmal von der riesigen Lounge erschlagen, die eher einem Palast gleicht.
Von der Bibliothek bis zum Bildschirm mit zahlreichen Bildschirmen, einer abgedunkelten Ecke mit Klassik, einem  nicht bespielten Flügel, einer Computerecke usw ist alles mögliche vorhanden.
Das Angebot an Speisen hingegen beeindruckt mich weniger im Verhältnis zur pompösen Architektur.
Das Handgepäck kann man in gläserne Fächer einschließen.

Auch hier werden Schuhe und Füße munter auf den Polstern gelagert. Ob über die Seite oder die Rückenlehnen, überall kann man auch seine Beine drüber hängen. 

Viel Zeit habe ich nicht. Für einen Cappuccino reicht es gerade. Schließlich musste ich die Räumlichkeiten erst einmal in Ruhe anschauen.

Beim Rausgehen hätte ich fast mein Köfferchen im Glaskasten vergessen. Als ich am Glaskasten stand, habe ich vor Aufregung die Anleitung nicht zu Ende gelesen und bekam die Tür nicht auf.
Bis ich das der nicht englisch sprechenden Kontrolldame am Eingang erklären konnte, dauerte es. Der nächste Zuständige Herr konnte mein Problem fix lösen.

Und nun fliege ich zum ersten Mal mit Turkish Airlines.

Das Erlebnis kann man überall haben.

Die Maschine ist ziemlich alt.
Die Knöpfe am Sitz klemmen alle und die beweglichen Teile werden dann eben mit roher Gewalt bedient. Kein Wunder, dass die Fußstütze schief hängt. Die Stewardess kümmert er nicht, der zerrupfte Gurt.
Passagiere -halb liegend- machen es sich gemütlich beim Start.
Vorhin hat der Stewart eine halbe Stunde mit seiner zugegebenermaßen schönen Stimme den halben Flieger mit seinem Telefongespräch unterhalten. Türkisch kann ich leider nicht.

Die Fussstütze hängt wackelt und hängt schief . Die Knöpfe zum Verstellen des Sitzes sind schwerst gängig. Das Tischchen bekomme ich nur mit großer Anstrengung raus. Ungerührt wartet die Stewardess ab. 
Bei Singapur Airlines wären sie schon gesprungen. Und die Business Class ist auch hier noch nicht einmal halb gefüllt.
Die Maschine ist auch schon etwas älter. In die WC- Türen sind noch Aschenbecher eingebaut!
Irgendwie hatte ich mir Turkish Airlines anders vorgestellt. Aber Hauptsache, der Flugkapitän macht seine Arbeit gut!
Wurde Turkish Airlines nicht immer hoch gelobt? 


Na gut... Hauptsache: ich bin gut zu Hause angekommen und werde noch lange an diese tolle Reise denken!


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