Samstag, 25. März 2017

Ein Weg in die Freiheit?

Ich will doch nochmal zur Ankunft in Broome und dem australischen Begrüßungsritual an sich meine Gedanken ordnen.

Um 10 machen haben wir also in Broome die Anker geworfen. Das Schiff liegt quer zu einer ellenlangen Brücke. Mehr als eins könnte hier nicht liegen. Aber viel mehr kommen hier monatlich auch nicht an.

Die ersten Durchsagen klingen wie immer in Australien. 
Keinerlei Lebensmittel dürfen an Land mitgenommen werden. Durchsage in deutscher und dann in englischer Sprache. Vorschrift. Strafandrohung bei Nichtbefolgung. Stichproben sind möglich. In manchen Häfen hieß es, dass auch Hunde eingesetzt würden.

Dann erfolgt heute mal was Neues. Die Brücke darf nicht betreten werden und auch nicht von Radlern befahren werden.
Dazu erhalte ich im Laufe des Tages 3 unterschiedliche Antworten von Einheimischen.
Version 1 auf dem Markt in Broome.
Seit Nineeleven sei das so.

Antwort 2 im Fischrestaurant vor der Brücke.


Wegen notwendiger Reparaturarbeiten sei sie seit ein paar Monaten geschlossen, würde in 10 Monaten wieder geöffnet. Die Bevölkerung sei dort gerne spazieren gegangen, und es war eine beliebte Angelbrücke.

Version 3 im Shuttlebus zurück zum Schiff. Damit würde verhindert, dass Leute ins Wasser springen würden. Warum sie ausgerechnet hier ins Wasser gehen sollten, hat mir der Busfahrer nicht verraten.


Als ich um 18.00 aus dem Bus aussteige, ist gerade ein wunderbarer Sonnenuntergang zu sehen und ich wage es 5 Schritte zum Rand der Plattform zu machen. 
Da kommt auch schon ein Uniformierter auf mich zugesprungen und drängt mich so rüde und bösartig zurück, wie es mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert ist. 
Ein Foto konnte er aber doch nicht verhindern.


Kaum war er weg, kamen andere an die gleiche Stelle und taten nichts Harmloseres als ich, ohne attackiert zu werden.
So ein Verhalten gibt mir doch zu denken. 
Zum Glück habe ich nie daran gedacht, hier Asyl zu beantragen, oder hierher auszuwandern.



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