Freitag, 10. März 2017

kein Geld, aber starke Füße


Gegen 7 Uhr morgens verlassen wir die stürmische See und fahren in den natürlichen Hafen von Sydney ein.
Trotz des Gerangels um die besten Plätze hat wahrscheinlich jeder sein Traumfoto bekommen.
Ab und zu verjagt der Wind die dunklen Wolken, was stimmungsmässig gleich viel mehr hermacht.



Nach dem Frühstück soll eigentlich der erste Shuttlebus in die Stadt abgehen. Aber es ist leicht chaotisch heute morgen. 
Die vom Terminalpersonal angeschleppte Gangway passt nicht. Also muss umdisponiert werden. Die Ausflügler werden hin- und hergeschickt. Schließlich sind die Busse noch nicht da.
Phoenix kassiert 5€ für einen Tagesdauershuttle, im Terminal heißt es: Blödsinn, ist kostenlos! Abzocke nennt man sowas.

Wir liegen nicht neben der Oper, da ankert schon ein schwimmendes Hochhaus, sondern etwas abseits an einem neuen, mit Personal überbesetztem Quay. 
Weil es billiger ist? Oder weil in der Stadt kein Platz war?

Um 10.00 bin ich endlich in der Stadt. 
Im nächstbesten schönen Kaffee will ich mich niederlassen und meine Route planen.
Die Vorfreude hat ein jähes Ende. 
Ich habe weder Bargeld noch eine Kreditkarte dabei. Das fängt ja gut an.

Da ich nur bis gegen 12.00 Zeit habe, setzte ich tapfer meine Füße in Bewegung. Nach so viel Stress wird allerdings meine Laune nicht besser, als ich von Baustelle zu Baustelle gehe. 
Könnte sein, dass sie eine U- Bahn bauen.
Ein paar repräsentative Gebäude erreicht man trotzdem.


Die kleinen Schätzchen aus dem 19. Jhdt. sind leicht verkommen, verschandelt oder zugebaut. Ich suche den Fischmarkt. Letztendlich ist er für heute zu weit.



Auf dem Foto oben erkennt man gut, dass oft nur Fassaden stehen gelassen wurden und sich dahinter neue Gebäude verbergen.


Wie ich später registriere, bin ich in Chinatown unterwegs. Die Dumplings und andere angebotene Köstlichkeiten lassen mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Aber da ich kein Geld habe , bleibt es beim Gucken.


Am Hauptbahnhof mache ich dann kehrt. Er ist ziemlich lang, insgesamt schlicht. Muss man nicht unbedingt gesehen haben. Überflüssigerweise fängt es dort auch noch an zu regnen...


Das Queen Victoria Gebäude hingegen ist nicht nur außen, sondern auch innen sehenswert. 



Insgesamt bin ich zu diesem Zeitpunkt von der Stadt nicht überzeugt. 
Die Einfahrt in den Hafen ist toll. Aber ist das alles? Das Stadtbild für Fußgänger?
Nichts als Baustellen. Ein Shop neben dem anderen. Mode, Starbucks, Mac Do., Kaffee, Apotheke, Thai Massage en masse, Mall etc. Aber alles öde.
Die eigentlich schönen alten Gebäude scheinen fast störend , so als wären sie hier und da wie versehentlich stehen geblieben. Es kommt mir so vor, als stünden sie alle auf einer Abschussliste. 
Ich war natürlich nicht an der Waterfront unterwegs, der Vorzeigemeile.

Die Shuttlebus- Haltestelle finde ich nur mit Hilfe Ortskundiger wieder. Es ist schon wieder Eile angesagt. 20 min Shuttle, Mittagessen, 14.00 Abfahrt zum Manley Beach.
Die Fahrt geht über 3 Brücken. Zuerst machen wir einen Fotostop unterhalb der berühmten Harbour Bridge.


Die Stadt ist relativ grün. Man hat viele Bäume gepflanzt, vor allem eine englische Platane, die sich hier wohlzufühlen scheint und im Gegensatz zu einheimischen Pflanzen im Winter die Blätter abwirft.
An Nadelbäume sieht man vor allem Norfolk Pinien, auch Araukarie genannt. Die gefallen mir besonders gut.
Dann fahren wir weiter in den Norden der Stadt, nach Manley.
Beim Reinfahren sieht man jede Menge schön renovierter älterer Wohnhäuser. Hier gefällt es mir schon viel besser.
Wir bekommen volle 2 Stunden Freizeit und können den kleinen Ort und den tollen Strand genießen.




Die Wellen sind sehr hoch, der Strand eigentlich gesperrt. Das hindert aber die vielen Surfer nicht, sich hinter den Wellen auf die Lauer zu legen, um rechtzeitig aufs Brett zu springen, damit sie auf ihnen reiten können. 



Nur ganz Wenige kommen bis ins seichte Wasser, ein paar Saltos in den sich brechenden Wellen machen fast alle.




Der Kaffee mit Meerblick ist köstlich. Diesesmal habe ich mein Geld dabei.


Mit Sydney bin ich seit Manley versöhnt. 





Es blühen Bougainvilleen, rosa und gelbe Frangipani und vieles mehr.
Auch die Banksia, die es nur an der Ostküste Australiens gibt.


Hier lebt auch noch das Bandicoot, ein mausähnliches Tier mit spitzem Kopf und der Größe einer Ratte. Es ist vom Aussterben bedroht, macht sich rar, und so haben wir auch nur die Hinweisschilder entdecken können.
Von einem Aussichtspunkt in einer typisch australischen Buschlandschaft 


dürfen wir noch einmal das nun dunstige Panorama der Stadt genießen.


Heute weiß ich, was ich getan habe. Morgen geht's weiter.




1 Kommentar:

  1. Eine super tolle Brandung-da hätte ich Spaß mich reinzuwerfen TOLL
    Weiterhin gute Reise

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