Samstag, 11. März 2017

In die Blauen Berge fahren wir...


Wer singt mit? Es was mal ein Ohrwurm, das Lied : "In die Blauen Berge fahren wir".
Nun weiß ich endlich, was damit gemeint war und bin auch schon auf dem Weg dorthin.
Etwa 60km westlich der Metropole Sydney erreicht man die Ausläufer der Blue Mountains. Aus der Ebene geht es bergauf bis auf etwa 800m. 


Viele Häuser aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts säumen die Straßen. Wegen der etwas angenehmeren Temperaturen hat man sich schon lange gerne hier niedergelassen. In den Gärten wachsen viele europäische Baumsorten, die durch ihr anderes Grün auffallen. Außerdem fangen einige Blätter schon an, sich herbstlich zu verfärben, was ja bei einheimischen Bäumen nicht vorkommt. Die sind immergrün.

Unzählige Eukalyptusbäume vieler verschiedener Sorten wachsen hier und dünsten Eukalyptusöl aus. Das wiederum sei für einen charakteristischen blauen Dunstschleier verantwortlich, der sich über das Gebiet legt.
Seit 2000 sind die Blue Mountains Weltkulturerbe.

Zu allererst steht ein Besuch im Featherdale Wildlife Park an.
Hier gibt es besonders viel Federvieh, aber manche Vögel wollen keine Besucher sehen.


Der "lachende Hans" gefällt mir besonders. Er ist ein "Jägerliest", gehört zur Gruppe der Eisvögel. In Australien nennt man ihn Kookaburra. Er kann 20-25 Jahre alt werden und fällt durch sein lautes Gelächter auf.


Der hier hat einen prächtigen Kopf und ein unscheinbares Federkleid am Rest des Körpers und nennt sich Cassowary. Er gehört zu einer Gruppe flugunfähiger Laufvögel, den Kasuaren, wie man sie bei uns nennt.

Aber auch unterschiedliche Känguruarten, Koalas, Wombats und noch viel mehr Tiere Australiens hat der Park zu bieten.



Eigentlich sind viele dieser Tiere nachtaktiv, haben sich aber an die mit dem massenhaften Ansturm der Besucher verbundenen ganztägigen Fütterungsangeboten etwas umgestellt.


Hier darf man sogar Koalas streicheln. Gegen eine ordentliche Gebühr, versteht sich...


Wenn sie können, sitzen sie irgendwo hoch oben in den Bäumen und schlafen, oder verzehren Blätter einiger weniger Eukalyptussorten. Das, was sie da zu sich nehmen, ist nicht besonders energiespendend, was nur einer der Gründe dafür sein soll, dass sie bis zu 20 Std. täglich schlafen.



Die Mimik des Koalas ist bemerkenswert.





Ein Wombat rennt ständig auf und ab. Er scheint kein Vergnügen an seinem Gehege zu finden.



Der Dingo beobachtet das Gerenne am Zaun.


Ein einsames Krokodil wartet auf die anstehende Mahlzeit. Vor dem Überklettern des Gitters wird gewarnt.


Diese kleine Pinguinart lebt an den Küsten Australiens. Sie können bis zu 40m tauchen und 6km/ Std schwimmen!
Hier leben sie sozusagen am Suppenteller.


Mittagessen gibt es in einem Country Club mit angeschlossenem Golfplatz.
Ich freue mich auf Fish and Chips.
Meine Nachbarin hat Chicken bestellt. Ein paniertes Wagenrad bedeckt ihre schlappen Pommes. 
Meinen Fisch entdecke ich gerade noch ohne Brille zwischen den genauso schlabberigen, lauwarmen Pommes.
So können sich Traum und Wirklichkeit voneinander unterscheiden.


Nun aber endlich zu den Bergen. Alles ist bestens durchstrukturiert, da sehr überlaufen. Unzählige Busse stehen schon am Echo Point in Katoomba, wo man von einer Plattform aus die berühmte Felsformation der "three Sisters" sehen kann. Der Sage nach handelt es sich hier um 3 Schwestern, die vom Vater aus Furcht vor einem Dämon versteinert wurden und immer noch auf ihre Erlösung warten.


Aber auch die bis zum Horizont reichenden Eukalyptuswälder sind hier besonders gut sichtbar. Wie stark man den blauen Dunst wahrnimmt, bleibt jedem selbst überlassen.



Nach einmal Rundumknipsen fährt der Bus weiter, allerdings mit Schwund.
Zweimal Durchzählen haben nicht gereicht, die direkten Sitznachbarn interessierten sich nicht für die einsame Tasche.
Zum Glück war noch ein Bus vom Schiff hinter uns, da wurde die Vergessene dann aufgenommen. Drehen kann hier eigentlich auch keiner, es ist wirklich alles zugeparkt.
Vor das Abenteuer Gondel- und Bergbahn haben die Veranstalter das Warten gesetzt.
Zuerst auf die Tickets, dann auf die Bahnen.
Durch die Menschenmenge schwimmt man mehr oder weniger, aber immerhin, die nächste Seilbahngondel (Australiens größte) können wir besteigen, und schon geht es ziemlich steil entlang der Felsen in rasantem Tempo 545 Meter bergab bis in das Jamison Valley in Regenwald.



Dort konnte man wohl vor 10 Jahren noch ganz entspannt herumwandern. Heute gibt es Holzstege, auf denen man je nach Gruppenzugehörigkeit 10-30 Minuten oder mehr gehen kann. Wir bekommen den 15 Minutenweg vorgeschrieben, da die Zeit für mehr nicht reicht.
Es ist sehr schön da unten im Regenwald. Aber an Genießen darf man nicht denken. Nur wenn man die Menschenmassen ausblenden kann, hat man was davon.



Die rote Bahn entleert gerade Neuankömmlinge und schleppt uns in atemberaubender Fahrt nach oben, zuerst durch den Wald, dann durch einen 
steilen Tunnel ins Souvenirgetümmel.
Sie gilt mit einer Neigung von 52° als die weltweit steilste Bahn für Fahrgäste. 



Pünktlich nach 9 Stunden sind wir wieder auf dem Schiff.
Vor dem Auslaufen aus Sydney ist mal wieder eine Sicherheitsübung erforderlich.


Danach verabschieden wir uns bei bestem Wetter von der Weltstadt und nehmen Kurs auf Melbourne.


Noch einmal fahren wir unter der größten Bogenbrücke der Welt hindurch und durch den größten Naturhafen der Welt hinaus aufs offene Meer.


Ich habe viel gesehen von der Stadt, leider nicht den ältesten Stadtteil Sydneys, Rocks. Hier stehen wohl viele restauriere Häuser aus dem 19. Jahrhundert. Gerade das hätte mich interessiert. Aber alles geht nicht, und gestern Abend war ich einfach dazu nicht mehr fähig.
Manchmal ist ganz einfach nur Entspannung angesagt.




3 Kommentare:

  1. Hallo Uta,
    Die Fotos sind ja wunderschön, können schon Sehnsucht erwecken, für das Streicheln der Koalas hätte ich auch mein Portemonnaie geöffnet. Für das Streicheln eines zahmen Geparden habe ich auch kräftig löhnen müssen, aber das war es wert.Aber wie in aller Welt,heißt denn das schwarze
    Tier, das du so liebevoll in den Händen hältst, hat irgendwie von der Form her Ähnlichkeit mit einem Igel, aber mit ganz weichen Stacheln.
    Heute war es wieder über 20 Grad, ich habe mit Ivan in der Sonne gesessen.
    Dir wünsche ich ab jetzt mehr Sonne, Regen hast du doch genug in der Heimat. Dann wünsche ich auch noch, dass der Rest deiner Reise weniger Gewühl mit sich bringt, denn auch das hast du zu Hause.
    Wir haben jetzt 19.28, du wirst wohl schon lange im Bett liegen und hoffentlich gut schlafen. Helga

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  2. Jetzt weiß ich doch wenigstens, wo die blauen Berge sind! Aber nach deiner Schilderung verzichte ich gern auf die Besichtigung.
    Übrigens habe ich immer geschmettert:"Von den blauen Bergen kommen wir..."
    V.G.
    Helga

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  3. Also ihr habt schon 11.34,also ist bei euch schon Freitag, hier erst Donnerstag, 19.34
    Gruß!Helga

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