Freitag, 24. März 2017

Perth

Der Wind und die Wellen haben das Schiff in der Nacht wieder ordentlich gebeutelt. Endlich habe ich meine Ingwertropfen und die Akupunkturarmbänder hervorgeholt.
Es soll auch sehr windig bleiben in Perth. Über den angekündigten Regen ist man sich nicht einig.
Die Einfahrt nach Freemantle ist kompliziert. Eine enge, ausgebaggerte Fahrrinne erfordert einen erfahrenen Lotsen. Und der muss bei dem Wetter erst einmal von Boot zu Boot springen.
Im Hafen braucht es 2 Schlepper, damit sich unser Schiff vorsichtig um die eigene Achse drehen kann. Der Platz ist knapp, ein Lotsenboot schiebt hinten, 


das andere muss vorne ran. Für diesen Job sind sie gut gepolstert.


Um 11 Uhr können wir endlich von Bord. 5 Minuten Fußweg, und schon ist man am Bahnhof.


In 20 Minuten schafft er die Strecke von Freemantle nach Perth. Das Tagesticket für alle Busse, Bahnen und eine Fähre kostet 10€. Außerdem gibt es in der Stadt noch 4 Gratisbuslinien, die den historischen Kern durchfahren.
In Perth empfängt mich ausdauernder Regen und ein Wind, der es kaum erlaubt, den Schirm aufzumachen.


Eigentlich gilt Perth als sonnenreichste Stadt Australiens. So stand es jedenfalls geschrieben.
Gleich hinter dem Bahnhof steht ein schönes historisches Gebäude. H&M hält es besetzt.
Was soll man dazu sagen? Super? Oder nervig und langweilig? 


Zum Glück gibt es ja noch andere Anblicke.
Zum Beispiel jede Menge Straßenkunst.


Bei den Kängurus pausiert der Regen für kurze Zeit. Dabei ist denen das ganz egal.



Dann entdecke ich gleich 2 interessante Passagen. 
Zuerst den London Court.


Durch ein Tor gelangt man in eine Gasse, angefüllt mit kleinen Läden. 1936/37 wurde der London Court im Fachwerkstil des 16. Jahrhunderts erbaut.


Ein paar Häuser weiter hat die Trinity Church einen Durchgang geschaffen mit spärlichem Besucherandrang und feinen Läden. Diese Passage hat einen italienischen Touch.


Der ganze Gebäudekomplex ist verwirrend verschachtelt, die Kirche kann 
man allerdings nicht verfehlen.



Kaum draußen, stolpere ich über die nächste Kirche. 




Dies ist die anglikanische St. George's Cathedral von 1888. Wie viele Gotteshäuser wurde sie im Gothic Revival erbaut, dem neogotischen Stil.

Am Ende des heutigen Tages habe ich mindestens 10 Kirchen gesehen.


Sie konkurrieren wahrscheinlich genauso um Gläubige wie zu ihren Gründungszeiten, und jede hat den einzig richtigen Weg ins Himmelreich für sich gepachtet.
Auch die Heilsarmee stellt eine starke Fraktion und hat entsprechend representative Gebäude,



Der Wind hat wieder zugenommen, der Regen auch. Ich flüchte in eine Bibliothek. Da gibt es Wifi und einen guten Kaffee.

Dort lasse ich mir später den Weg zum Botanischen Garten erklären, denn am Himmel erscheinen ein paar blaue Flecken. Die lassen mich hoffen.
3 Ecken nehme ich einen Bus und erspare mir damit das Erklimmen des Hügels.
Die ganze Stadt ist voller historischer Gebäude, die sich irgendwie harmonisch mit der modernen Architektur arrangiert haben.





Der Botanische Garten umfasst ein großes Gebiet, auch mit ursprünglicher Buschvegetation.





Queen Victoria darf nicht fehlen, aber auch sonst gibt es viel zu sehen. 


Immer wieder geben die Bäume den Blick auf Perth und den breiten Swan River frei.















Zurück in die Stadt bin ich wieder zu Fuß unterwegs. Zu sehen gibt es an jeder Ecke etwas.

Eine schöne Eigentumswohnung mit Blick auf die Stadt und in den Botanischen Garten ist bestimmt nicht zu verachten. Verschiedene Maklerfirmen haben in der Stadt große Plakate kleben lassen. Darauf empfehlen sie sich als Ansprechpartner, wenn man irgendwo eine kleine Wohnung mit 2 Schlafräumen sucht, für einen besonders günstigen Preis ab 500.000€.




Die Eukalyptusbäume wetteifern mit den Häusern um die Höhe.


Die Kirchen schaffen es nicht, sich zu strecken.


Am Hafen von Perth, der am Swan River liegt, werden die Reste einer Volksbelustigung abgebaut.



Die Kängurus springen immer noch im Park herum und stören sich nicht am Feierabendverkehr.


Die meisten Lokale haben gegen 17 Uhr die Stühle schon auf die Tische gestellt, Geschäfte werden geschlossen.
Die Bürohochhäuser entlassen viele junge Herren in dunkelblauen Anzügen und Damen in gesundheitsgefährdenden Schuhen in den frühen Feierabend.







Beim Obersten Gerichtshof blühen besonders schöne Frangipanibüsche.



In Bahnhofsnähe stehen viele alte Handelshäuser.


Um 18 Uhr erwische ich eine Bahn nach Freemantle.
Es ist noch hell. Daher verschaffe ich mir noch einen kleinen Überblick.




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