Montag, 6. März 2017

schöne Insel mit hässlicher Vergangenheit

Gegen 6 Uhr morgens verlässt das Schiff Hobart und knapp 4 Stunden später können wir schon in Port Arthur mit dem Tenderboot losfahren.


Zum Glück sind wir nur Besucher hier und nicht Strafgefangene, die im 19. Jhdt. hierher von den Engländern in eine große Gefängnisanlage verbannt wurden.
Zuerst wurden sie zu harter Arbeit verdonnert. Später war man von psychologischen Raffinessen überzeugt und bestrafte sie mit strikter Isolation und absolutem Redeverbot.
Selbst Neunjährige wurden hierher verbannt, wenn sie als renitente Straftäter galten.
Irische Freiheitskämpfer waren dabei und, da wären wir wieder einmal in der heutigen Zeit angekommen. Damals wurde zB. ein Journalist wurde eingesperrt, nur weil er einen Artikel über den irischen Freiheitskampf geschrieben hat!
Schöne Grüße in die Türkei.


Selbst in der Kirche war Blickkontakt verboten, einzeln wurden sie hineingebracht und wehe, einer missachtete die strengen Regeln.

Die Gegend war übrigens nachgewiesenermaßen bereits seit Urzeiten von Origines besiedelt. Nur noch die Archäologen kennen ihre Spuren.

Es wird ziemlich heiß in der Sonne, und ich will zurück an Bord. Da werde ich von einer Bekannten zu einem Spaziergang entlang der Küste angeregt und folge ihrem Tipp.

Ich komme mir vor wie an der Côte d'Azur. Ein Weg durch Pinien- und Eukalyptuswald mit wunderschönen Ausblicken auf das Meer führt zu 2 kleinen, einsamen Sandstränden. 






Zum Glück kann ich mich nach dem halbstündigen Hinweg in einem Restaurant mit Meerblick erholen. Zurück muss ich schließlich auch noch.


Streckenweise bin ich völlig allein in dieser tollen Natur. Das war lohnenswerter als die Kletterei durch die riesige Gefängnisanlage, die eher deprimierend als erbauend war.


Mit dem Tenderboot fahre ich zurück aufs Schiff, und gegen 17.00 legen wir ab in Richtung Sydney.


Nun geht die Schaukelei wieder los, und das Internet fällt wie so oft mal wieder völlig aus. An Bord muss man sich Kontingente für eine bestimmte Anzahl von Tagen kaufen. Wenn die Tage um sind, und du bist kaum reingekommen, dann hast du halt Pech gehabt, und der evtl. beachtliche Rest verfällt dann eben. Bei den stolzen Preisen ist das ärgerlich.
Die Schiffsagenturen wissen genau, wie und wo sie den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen können.



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