Donnerstag, 16. März 2017

Adelaide, Glenelg und Old Harbour



Eigentlich sollten die Ausflüge in Adelaide schon um halb 9 starten. Wie bislang bei allen australischen Häfen gibt es auch hier Probleme mit der Gangway. Immerhin haben sie es als erste geschafft, ihre eigene Gangway anzubringen, nach 45 Minuten.

Adelaide ist die Hauptstadt von South Australia und zieht sich mit 80km der Küste entlang. Es ist die drittgrößte Stadt von Australien. Flächenmässig braucht man schon deshalb so viel, weil jeder sein eigenes Häuschen haben möchte. Die Gärten sind meist klein, vor dem Haus müssen ja auch noch die Autos aufs Grundstück passen.

Gestern waren hier 32-34 Grad, heute bläst der arktische Wind nur 20° an Land. Ohne ordentliche Jacke läuft gar nichts.
In den Gärten blühen Frangipani in rosa weiß und gelb, Palmen strecken sich neben den vielen Platanen und Norfolkpinien in den Himmel. Die Stadt ist gut begrünt. 
In den Wohnvierteln stehen gelegentlich dünne Holzgerippe herum, aus denen in Kürze dann wieder neue Häuser entstehen.
Die Architektur lässt natürlich wieder nur an Great Britain denken, sowohl in den unendlichen Wohngebieten, als auch in der Innenstadt mit den vielen gepflegten Prachtbauten aus der Zeit vor und um 1900.
Es existieren auch noch erstaunlich viele Wohnhäuser aus dieser Zeit.
Wir fahren zuerst durch Port Adelaide, vom Bus aus sieht man einige schöne Häuser. 
Dann weiter durch die Straßen der Wohnviertel bis in die Innenstadt von Adelaide und später nach Glenelg, einem Vorort direkt am Meer.







Die Wohngebiete hier sind attraktiv und sehr teuer.

Die "normalen" Gebiete weniger teuer.
Kilometer über Kilometer dasselbe. Flache Wohnhäuser, meist aus Holz , dicht an dicht. Einheitsbild. England, Südafrika, Kanada oder auf den Falklandinseln. Nur das Klima unterscheidet sich. Die Hautfarbe der Bewohner ebenfalls überwiegend weiß. Ureinwohner musste man bislang mit der Lupe suchen. Bislang habe ich zB ganze 5 Aborigines gesehen.
Irgendwie merkwürdig.

In der Innenstadt bekommen wir 25 Minuten Freizeit, das reicht gerade, um die nächste Toilette zu suchen und finden. 





Dadurch, dass der Bus in vielen Kehren durch die Stadt fährt, sieht man zwar viel, verliert aber den Überblick. Daher erlaufe ich mir solche Orte lieber.

Der nächste Stopp am Wasser dauert immerhin 50 Minuten. Fotos oben... alles ein wenig hektisch bei schlechtem Internet...

Die Häuserpreise seien auch hier, wie im ganzen Land explodiert. Unter 1 Million kriegt man gar nichts vernünftiges. Aber das sei noch nicht so doll, was man dafür erwarten könne. 
So wundert es mich auch nicht, dass die allerschönsten Büros von Maklern besetzt sind. Sie sind die Hauptprofiteure des Booms.

Wifi war bislang in Australien deutlich dünner gesät und schlechter als in Neuseeland.

Nach dem Ausflug und einer kleinen Pause auf dem Schiff nehme ich den Vorortzug nach Port Adelaide. Völlig unproblematisch und ohne Lehrgang kann man sich mit der Kreditkarte ein 10 Dollar (~7,70€) Tagesticket ziehen, welches einem erlaubt, den ganzen Tag mit allen Verkehrsmitteln in Adelaide und den Vororten herum zu fahren.
Hätte ich geahnt, wie entspannt man da die Bustouristik von heute früh hätte alleine machen können, dann ...
Wegen meiner Trödelei fahre ich jetzt nur bis Port Adelaide. 
Das war eine der Empfehlungen des Touristenbüros.

Schon der Weg vom Bahnhof in die Innenstadt lässt mich nachdenklich werden.
Dann entdecke ich sehr schöne Häuser aus dem 19. Jhdt. In den 2 Hauptstraßen und am Hafen sind sie sehr schön renoviert. In den Seitenstraßen fehlt es noch an Vielem.
Das alte Posthotel, das Armeehotel, das erste Hotel hier überhaupt, Banken und Lagerhäuser fallen besonders auf.

Fotografieren ist nicht einfach, das war auch morgens in Adelaide schon so. Entweder parken Autos vor dem Objekt der Begierde oder Bäume nehmen die Sicht. Wenn das ok ist, hat man garantiert Gegenlicht.
Die Stadt schmückt sich bereits mit Schildern: "State Heritage Area".





Hier muss aber noch sehr viel passieren, bevor man damit Touristen anlocken kann.
Kein einziges Café hat auf. 2x hätte ich in eine Bierkneipe gehen können. Selbst am kleinen Hafen: Nichts!
Die Geschäfte machen alle spätestens um 17 Uhr zu, falls sie überhaupt je geöffnet hatten. In einigen Ecken mitten in der "Stadt " sieht es so aus...



Nachdem ich die alten Häuser ausreichend betrachtet habe und mich doch vor der Rückkehr zum Schiff ein wenig setzen will, betrete ich in meiner Verzweiflung einen "Kentucky Fried Chicken drive in" und mache mir die Finger fettig.
Nach 15 Minuten schmeißen sie mich aus dem eh miesen Internet raus. Es ist auch das erste wifi im Ort überhaupt.
Zum Glück hatten sie keinen Kaffee im Angebot.

Den hat mir jetzt eine nette junge Dame sogar an den Tisch gebracht, bei Mac Donalds. 


Der Laden liegt nur 100m weiter, hinter dem Bahnhof.
Allerdings habe ich mich mal wieder zu früh gefreut über das Dauerwifi. Nicht mal eine WhatsApp Nachricht kann man da rausschicken.

Ich nehme nun den nächsten Zug zurück zum Schiff. 
Die Sonne geht bald unter.

Das war nicht unbedingt mein Traumausflug.
Das Terminal sitzt voller Leute, die das wifi nutzen wollen. Leider ist es auch nur eine lahme Ente. 
Ich kann fast keine Fotos mehr machen mit dem iPhone, muss schauen, was ich noch löschen kann. Speicher voll, obwohl ich noch 48GB frei habe. Liegt vielleicht an mir, weil ich den Fehler in den Einstellungen nicht finde.




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